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Trauernde Kinder

Trauernde Kinder zu begleiten, das ist eine besonders schwierige Aufgabe für Erwachsene. Es ist wichtig, trauenden Kindern die Dinge kindgerecht zu erklären. Ihre Welt ist noch nicht so kompliziert wie die der Erwachsenen. Wenn ein Kind zum Beispiel wissen will, wie der Opa gestorben ist, dann sollte man damit ehrlich umgehen. Man kann einem trauernden Kind ruhig sagen, dass es leichte und schwere Abschiede gibt. Leicht ist ein Abschied, wenn man sich wieder sehen kann, schwer isst ein Abschied wenn das nicht der Fall ist. Leicht kann ein Abschied auch sein, wenn einem die Person die gegangen ist nicht so wichtig ist. Dies alles kann man trauernden Kindern erklären. Trauernde Kinder verstehen auch, dass ein Abschied schlimm ist, wenn ein Mensch weggeht und man nicht mehr mit ihm zusammen sein kann. Man kann Ihnen auch sagen, dass es oft sehr lange braucht, bis es einem wieder besser geht. Viele erklären den Kindern auch, dass der Verstorbene jetzt im Himmel ist. Das macht es einem trauernden Kind leichter, sich das Sterben vorzustellen. Der Verstorbene lebt also in einer anderen Welt weiter, ist nur nicht mehr körperlich hier. Es ist auch gut und richtig mit den trauernden Kindern zu weinen. Sie merken, dass sie nicht allein sind mit ihrem Schmerz. Das weinen um einen geliebten Verstorbenen ist auch ein Stück Erinnerung. Den geteilten Schmerz kann man zwar nicht halbieren, wie ein Sprichwort sagt, doch man kann ihn den trauernden Kindern leichter machen.

Keinesfalls sollte man wichtige Verstorbene den Kindern gegenüber nicht mehr erwähnen. Das Verdrängen bringt für die Kinder ein großes Trauma, an dem sie vielleicht ihr Leben lang tragen. Kinder sollten teilhaben an Ihrer eigenen Trauer und der Trauer der Angehörigen. Ab ca. 6 Jahren können Sie auch an jedem Begräbnis, das Sie für wichtig und richtig halten teilnehmen. Wenn Sie das schon früher für möglich halten, können Sie sicherlich die Reife des Kindes bei der Trauerbewältigung besser beurteilen. Beim Heimgang eines Elternteils sollten Kinder eigentlich immer teilnehmen, dies liegt jedoch ganz im Ermessen des überlebenden Elternteils. Es ist wichtig zum Abschied nehmen, dass sie gründlich informiert werden. Viele trauernde Kinder stellen sich den Verstorbenen auch wie einen ewig schlafenden vor. Kindern in der Trauer die Vorstellung zu geben, dass alles aus ist und es nach dem Sterben nicht weitergeht ist ziemlich trostlos.

Kinder trauern auch nicht anders als Erwachsene

Kinder trauern auch nicht anders als Erwachsene. Sie müssen das Fehlen eines wichtigen Menschen nur anders, eben kindgerecht erklärt bekommen. Wenn ein Mensch stirbt, den wir lieb haben, dann trauern wir. Wir sollten den Kindern die trauern erklären, dass das ganz normal ist. Wenn wir Kindern, die trauern zeigen, dass wir auch einen großen Schmerz erleben, dann empfinden sie ihr eigenes schweres Herz und ihr traurig sein als etwas Natürliches. Sie sehen, dass uns der Alltag schwer fällt und dass auch die engen Angehörigen plötzlich gar keinen Appetit haben. Kinder trauern oft mit schluchzen oder weinen, dabei können wir sie in den Arm nehmen und einfach mitweinen. Manche verkriechen sich unter der Bettdecke, dann lassen Sie das Kind trauern und setzen sich einfach dazu und streicheln ein bisschen. Zeigen Sie trauernden Kindern, dass der verstorbene Mensch fehlt, dass er auch Ihnen fehlt. Wenn ein trauerndes Kind merkt, dass auch um Sie selbst herum alles grau und leer ist, dass auch für Sie plötzlich alles anders ist, dann wird es verstehen, dass Trauer einfach Zeit braucht.

Dass es Monate, Jahre oder auch ein Leben lang ein bisschen Wehmut in unserem Leben geben wird und dass das völlig normal ist. Ebenso sollte man Kindern beim Trauern auch den Weg weisen aus den dunklen Gefühlen herauszukommen. Das trauernde Kind darf keinesfalls ein schlechtes Gewissen haben, wenn es auch wieder lachen möchte. Die Trauer wird weniger und auch beim Lachen kann man sich an den geliebten Verstorbenen erinnern. Man kann Kindern beim Trauern helfen, indem man Ihnen klar macht, dass „die Mami im Himmel nicht gewollt hätte, dass sie nur noch weinen und traurig sind.“ Natürlich muss man solche Worte sensibel abwägen. In den ersten Wochen sind sie ganz sicher nicht angebracht, doch den Zeitpunkt werden Sie schon finden. Wenn Kinder trauern, kann man mit Ihnen Trauerrituale aufzeigen.

Auch ein Foto des/der Verstorbenen kann helfen und ein gemeinsames Gedenken. Wir können auch auf den Friedhof gehen und dem Verstorbenen gemeinsam mit den trauernden Kindern etwas „schenken“,  Blumen ein selbst gemaltes Bild des Kindes. Die Frau eines Feuerwehrmannes hat ihrem Sohn nach dessen Unfall im Dienst erklärt: „Der liebe Gott brauchte dringend einen guten Feuerwehrmann, deshalb hat er Papa in den Himmel geholt.“  Dies ist sicherlich eine tröstliche Vorstellung für Kinder die trauern. Der Papa ist geschätzt und gebraucht, auch wenn ich ihn jetzt vermisse.

Trauer bei Kindern

Trauer bei Kindern berührt unser Herz in einer ganz besonderen Weise. Wir wollen alle nicht, dass ein Mensch den wir lieben stirbt, doch ein Kind kann dies ganz und gar nicht verstehen. Trauer bei Kindern ist auch eine Auseinandersetzung mit der Tatsache, dass jeder Mensch ein mal stirbt, auch das Kind selbst lernt dies spätestens in dieser Auseinandersetzung. Wenn ein alter Mensch stirbt, wie ein Opa oder eine Oma waren diese oft vorher schon alt und gebrechlich, so dass man die Trauer bei Kindern im Elternhaus gut abfangen kann. Man kann den Kindern auch erklären, dass Sterben bei einer langen bösen Krankheit oder im Alter auch eine Gnade sein kann. Viel größer wird die Trauer bei Kindern sein, wenn ein Elternteil stirbt. Diese Trauer der Kinder macht uns dann selbst oft sprachlos und auch als Unbeteiligte traurig. Das Schicksal ein Elternteil zu verlieren wünschen wir natürlich keinem Kind. Doch gerade unsere Betroffenheit vor der Trauer der Kinder ist auch ganz wichtig auszudrücken.

Die trauernden Kinder darf man nicht alleine lassen. Sie sind unbedingt angewiesen auf unser Mitgefühl und einfühlsame Worte, damit sie sich nicht noch zusätzlich zu Ihrer Trauer alleine gelassen fühlen. Die Trauer bei Kindern ist wichtig, damit sie als Erwachsene auch mit weiteren Trauerfällen gut umzugehen lernen. Auch wie ein Mensch stirbt, wenn sein Herz aufhört zu schlagen und er nicht mehr atmet kann und soll man Kinder bei der Trauerarbeit ruhig erklären. Von den Menschen, die schon sehr nah am Tod waren wissen wir, dass sie berichten etwas sehr Schönes erlebt zu haben. Sie sind durch einen Tunnel in ein helles Licht gegangen. Durch dieses Wissen kann man die Trauer bei Kindern und auch die Angst vor dem eigenen Sterben etwas mildern.

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